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Das gesamte Leben der Gesellschaften, in denen die modernen Produktionsbedingungen herrschen, erscheint als eine ungeheure Ansammlung von Spektakeln. Alles, was unmittelbar erlebt wurde, hat sich in einer Repräsentation entfernt.
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Die Bilder, die sich von jedem Aspekt des Lebens gelöst haben, vereinigen sich in einem gemeinsamen Strom, in dem die Einheit dieses Lebens nicht wiederhergestellt werden kann. Die teilweise gesehene Wirklichkeit entfaltet sich in ihrer eigenen, allgemeinen Einheit als abgeteilte Pseudo-Welt, als Gegenstand alleiniger Anschauung. Die Spezialisierung der Bilder von der Welt findet sich vollendet in der Welt des autonom gewordenen Bildes wieder, in der sich das Verlogene selbst belogen hat. Allgemein ist das Spektakel als konkrete Verkehrung des Lebens die autonome Bewegung des Leblosen.
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Das Spektakel stellt sich zugleich als die Gesellschaft selbst, als Teil der Gesellschaft und als Instrument der Vereinigung dar. Als Teil der Gesellschaft ist das Spektakel ausdrücklich der Bereich, der in sich jeden Blick und jedes Bewusstsein konzentriert. Aufgrund der Tatsache selbst, dass dieser Bereich getrennt ist, ist das Spektakel der Ort des getäuschten Blicks und des falschen Bewusstseins; und die Vereinigung, die es bewirkt, ist nichts anderes als ein offizieller Sprachgebrauch der generalisierten Trennung.
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Das Spektakel ist nicht eine Gesamtheit von Bildern, sondern ein durch Bilder vermitteltes gesellschaftliches Verhältnis zwischen Personen.
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Das Spektakel kann nicht als Missbrauch einer Welt der Anschauung, als Produkt der Techniken massiver Verbreitung von Bildern verstanden werden. Es ist vielmehr eine wirksam gewordene, eine materiell wiedergegebene Weltanschauung. Es ist eine Anschauung der Welt, die sich objektiviert hat.
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In seiner Totalität erfasst, ist das Spektakel zugleich Ergebnis und Projekt der bestehenden Produktionsweise. Es ist keine Ergänzung der realen Welt, ihr hinzugefügter Dekor. Es ist das Herz des Irrealismus der realen Gesellschaft. In all seinen besonderen Formen, Informationen oder Propaganda, Werbung oder unmittelbarer Konsum von Ablenkungen, bildet das Spektakel das gegenwärtige Modell des gesellschaftlich herrschenden Lebens. Es ist die allgegenwärtige Bestätigung der bereits getroffenen Wahl in der Produktion und dem aus ihr folgenden Konsum. Form und Inhalt des Spektakels sind identisch die totale Rechtfertigung der Bedingungen und der Ziele des bestehenden Systems. Das Spektakel ist auch die fortwährende Gegenwärtigkeit dieser Rechtfertigung, indem es den hauptsächlichen Teil der außerhalb der modernen Produktion gelebten Zeit einnimmt.
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Die Trennung ist selbst Teil der Einheit der Welt, der globalen gesellschaftlichen Praxis, die sich in Bild und Wirklichkeit gespalten hat. Die gesellschaftliche Praxis, vor die sich das autonome Spektakel stellt, ist auch die wirkliche Totalität, die das Spektakel beinhaltet. Doch verstümmelt sie die Spaltung in dieser Totalität so sehr, dass sie schließlich das Spektakel als ihr Ziel erscheinen lässt. Der Sprachgebrauch des Spektakels bildet sich aus den Zeichen der herrschenden Produktion, die zugleich der Endzweck dieser Produktion sind.
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Das Spektakel und die tatsächliche gesellschaftliche Aktivität lassen sich nicht abstrakt gegenüberstellen; diese Verdoppelung ist selbst gedoppelt. Das Spektakel, das die Wirklichkeit verkehrt, ist tatsächlich produziert. Zugleich wird die erlebte Wirklichkeit von der Betrachtung des Spektakels überlagert, und nimmt in sich selbst die spektakuläre Ordnung auf, indem sie ihr eine positive Haftung gibt. Die objektive Wirklichkeit ist auf beiden Seiten vorhanden. Jeder so festgelegte Begriff gründet sich allein auf seinen Übergang in das Gegenteil: im Spektakel kommt die Wirklichkeit zum Vorschein und das Spektakel ist wirklich. Diese wechselseitige Entfremdung ist das Wesen und die Stütze der bestehenden Gesellschaft.
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In der wirklich umgekehrten Welt ist das Wahre ein Moment des Falschen.
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Das Konzept des Spektakels vereint und erklärt eine große Verschiedenheit in Erscheinung tretender Phänomene. Ihre Verschiedenheit und ihre Kontraste sind die Erscheinung dieser einen gesellschaftlichen Erscheinung, die es selbst in ihrer allgemeinen Wahrheit zu erkennen gilt. Das Spektakel ist, in seinen eigenen Kategorien betrachtet, die Bestätigung des Scheins und die Bestätigung allen menschlichen, d.h. gesellschaftlichen Lebens als einfacher Schein. Doch die Kritik, die die Wahrheit des Spektakels trifft, entdeckt es als sichtbare Negation des Lebens; als eine Negation des Lebens, die sichtbar geworden ist.
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Untrennbare Elemente müssen künstlich unterschieden werden, um das Spektakel, seine Bildung und seine Funktion sowie die Kräfte, die zu seiner Auflösung tendieren, zu beschreiben. Bei der Analyse des Spektakels müssen wir in bestimmtem Maß die Sprache selbst des Spektakulären gebrauchen, wenn wir den methodologischen Boden dieser Gesellschaft betreten, die sich im Spektakel ausdrückt. Doch das Spektakel ist nichts anderes als die Richtung, in der sich die totale Praxis eines sozio-ökonomischen Gebildes bewegt, seine Zeitanwendung. Das ist der geschichtliche Moment, der uns enthält.
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Das Spektakel präsentiert sich als enorme undiskutierbare und unzugängliche Positivität. Das Spektakel sagt nichts weiter als “was erscheint, ist gut; was gut ist, erscheint”. Es fordert prinzipiell die passive Hinnahme, die es tatsächlich bereits durch seine Art, ohne Einspruchsmöglichkeit zu erscheinen, durch sein Erscheinungsmonopol bewirkt hat.
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Der grundlegend tautologische Charakter des Spektakels entsteht aus der einfachen Tatsache, dass seine Mittel zugleich auch sein Zweck sind. Im Reich der modernen Passivität ist das Spektakel die Sonne, die nie untergeht. Es bedeckt die gesamte Erdoberfläche und erstrahlt endlos zu seinem eigenen Ruhm.
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Die Gesellschaft, die auf der modernen Industrie beruht, ist nicht zufällig oder oberflächlich spektakulär, sie ist grundlegend spektakularistisch. Im Spektakel, dem Bild der herrschenden Wirtschaft, ist das Endziel nichts, die Entwicklung alles. Das Spektakel will zu nichts anderen kommen als zu sich selbst.
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Das Spektakel als unerlässliche Ausschmückung der heute produzierten Waren, als allgemeine Darlegung der Rationalität des Systems und als hochentwickelter Wirtschaftsbereich, der unmittelbar eine wachsende Vielzahl von Bild-Objekten formt, die hauptsächliche Produktion der heutigen Gesellschaft.
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Das Spektakel unterwirft sich die lebendigen Menschen in dem Maße, in dem die Wirtschaft sie bereits total unterworfen hat. Es ist nichts als die sich für sich selbst entwickelnde Wirtschaft. Es ist das getreue Abbild der Produktion von Dingen und die verräterische Objektivierung der Produzenten.
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Die erste Phase der Beherrschung des gesellschaftlichen Lebens hatte in der Bestimmung der menschlichen Verwirklichung eine offensichtliche Degradierung des Seins zum Haben nach sich gezogen. Die gegenwärtige Phase der totalen Einnahme des gesellschaftlichen Lebens durch die akkumulierten Ergebnisse der Wirtschaft führt zu einer generalisierten Verschiebung vom Haben zum Scheinen, aus dem jedes effektive ‘Haben’ sein unmittelbares Prestige und seine letztliche Funktion herleiten muss. Zugleich ist jede individuelle Wirklichkeit gesellschaftlich geworden, direkt von der gesellschaftlichen Macht abhängig und von ihr geformt. Nur sofern sie nicht ist, darf sie erscheinen.
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Dort, wo sich die wirkliche Welt in einfache Bilder verwandelt, werden die einfachen Bilder wirkliche Wesen und die wirksamen Motivationen eines hypnotischen Verhaltens. Als Tendenz, die Welt, die nicht mehr unmittelbar greifbar ist, durch verschiedene spezialisierte Vermittlungen sehen zu lassen, findet das Spektakel normalerweise im Sehen den bevorzugten menschlichen Sinn, der zu anderen Zeiten der Tastsinn war; der abstrakteste und, mystifizierbarste Sinn entspricht der generalisierten Abstraktion der heutigen Gesellschaft. Das Spektakel lässt sich jedoch, selbst in Verbindung mit dem Hören, nicht mit dem bloßen Blick identifizieren. Es ist das, was sich der Aktivität der Menschen, der Überprüfung und Korrektur ihres Werkes entzieht. Es ist das Gegenteil des Dialogs. Überall, wo es unabhängige Repräsentation gibt, bildet sich wieder das Spektakel.
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Das Spektakel hat die ganze Schwäche des westlichen philosophischen Projekts geerbt, das in einem von den Kategorien des Sehens beherrschtem Begreifen der Aktivität bestand; so gründet es sich auch auf die unaufhörliche Entfaltung der präzisen technischen Rationalität die sich aus diesem Denken ergeben hat. Es verwirklicht nicht die Philosophie, es philosophiert die Wirklichkeit. Es ist das konkrete Leben aller, das zu einem spekulativen Universum herabgesunken ist.
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Der Philosophie ist es als Herrschaft des getrennten Denkens und als Denken der getrennten Herrschaft nie aus eigener Kraft gelungen, die Theologie aufzuheben. Das Spektakel ist die materielle Wiederherstellung der religiösen Illusion. Die spektakuläre Technik hat nicht die religiösen Wolken aufgelöst, in die die Menschen ihre eigenen, von sich abgelösten Kräfte gesetzt haben: sie hat sich lediglich mit einer weltlichen Grundlage verbunden. Auf diese Weise wird das weltliche Leben undurchsichtig und atemberaubend. Sie verweist nicht mehr auf den Himmel, sondern birgt ihre absolute Verwerfung, ihr trügerisches Paradies in sich. Das Spektakel ist die technische Verwirklichung des Exils der menschlichen Kräfte in ein Jenseits; die vollendete Spaltung im Inneren des Menschen.
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In dem Maße, wie die Notwendigkeit gesellschaftlich erträumt wird, wird der Traum notwendig. Das Spektakel ist der Alptraum der modernen gefesselten Gesellschaft, der letztlich nur ihren Wunsch zu schlafen ausdrückt. Das Spektakel ist der Hüter dieses Schlafes.
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Die Tatsache, dass sich die praktische Kraft der modernen Gesellschaft von sich selbst abgehoben hat und sich ein selbständiges Reich im Spektakel fixiert hat, kann sich nur durch die andere Tatsache erklären, dass diese kraftvolle Praxis zerrissen und mit sich selbst im Widerspruch blieb.
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Die älteste gesellschaftliche Spezialisierung, die Spezialisierung der Macht, ist die Wurzel des Spektakels. Das Spektakel ist somit eine spezialisierte Aktivität, die für die Gesamtheit der anderen spricht. Es ist die diplomatische Repräsentation der hierarchischen Gesellschaft bei sich selbst, wo jede andere Darstellung verbannt ist. Das Modernste ist hier zugleich auch das am meisten Archaische.
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Das Spektakel ist die ununterbrochene Rede, die die gegenwärtige Ordnung über sich selbst hält, ihr preisender Monolog. Es ist das Selbstporträt der Macht in der Epoche ihrer totalitären Verwaltung der Existenzbedingungen. Der fetischisierende Schein reiner Objektivität in den spektakulären Beziehungen verbirgt ihren Charakter als Beziehung zwischen Menschen und zwischen Klassen: eine zweite Natur scheint unsere Umgebung mit ihren verhängnisvollen Gesetzen zu beherrschen. Doch das Spektakel ist nicht dieses notwendige Produkt einer als natürliche Entwicklung betrachteten technischen Entwicklung. Die Gesellschaft des Spektakels ist im Gegenteil die Form, die ihren eigenen technischen Inhalt wählt. Wenn auch das Spektakel unter dem begrenzten Aspekt von ‘Massenkommunikationsmitteln’, die seine erdrückendste oberflächliche Manifestation sind, als einfache Instrumentierung erscheinen kann, die auf die Gesellschaft übergreift, so ist sie doch tatsächlich nichts Neutrales, sondern genau die Instrumentierung, die zu der totalen Selbstbewegung des Spektakels passt. Wenn die gesellschaftlichen Bedürfnisse der Epoche, in der sich solche Techniken entwickeln, nur durch ihre Vermittlung Befriedigung finden können und die Verwaltung dieser Gesellschaft sowie jeder menschliche Kontakt nur mittels dieser Macht augenblicklicher Kommunikation stattfinden kann, dann ist der Grund dafür der, dass diese ‘Kommunikation’ wesentlich einseitig ist; so dass ihre Konzentrierung darauf hinausläuft, in den Händen der Verwaltung des bestehenden Systems die Mittel anzuhäufen, die es ihm erlauben, diese bestimmte Verwaltung fortzuführen. Die generalisierte Spaltung des Spektakels ist untrennbar vom modernen Staat, d.h. von der allgemeinen Form der Spaltung in der Gesellschaft, dem Produkt der gesellschaftlichen Arbeitsteilung und dem Organ der Klassenherrschaft.
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Die Trennung ist das Alpha und Omega des Spektakels. Die Institutionalisierung der gesellschaftlichen Arbeitsteilung, die Bildung von Klassen, hatte zu einer ersten heiligen Schau geführt, zu der mythischen Ordnung, mit der sich jede Macht von Anfang an umgibt. Das Heilige hat eine kosmische und ontologische Anordnung gerechtfertigt, die den Interessen der Herrschenden entsprach, es hat erklärt und beschönigt, was die Gesellschaft nicht tun konnte. Jede getrennte Macht war in der Folge spektakulär. Doch der Eintritt aller in ein derartiges feststehendes Bild bedeutet lediglich die gemeinsame Anerkennung einer imaginären Verlängerung der Armut der wirklichen gesellschaftlichen Aktivität, die noch weitgehend als einheitliche Bedingung empfunden wurde. Das moderne Spektakel bringt im Gegensatz dazu zum Ausdruck, was die Gesellschaft tun kann, aber in diesem Ausdruck stellt sich das Erlaubte absolut dem Möglichen entgegen. Das Spektakel ist die Erhaltung der Bewusstlosigkeit im Verlauf der praktischen Veränderung der Existenzbedingungen. Das Spektakel ist sein eigenes Produkt, und seine Regeln hat es selbst aufgestellt: es ist ein Pseudo-Heiligtum. Es zeigt, was es ist: eine getrennte Macht, die sich in sich selbst entwickelt, in dem Wachstum der Produktivität durch eine unaufhörliche Verfeinerung der Arbeitsteilung in eine Zerstückelung der Gesten, die schließlich von der unabhängigen Bewegung der Maschinen beherrscht werden; eine getrennte Macht, die für einen stets ausgedehnteren Markt arbeitet. Jede Gemeinschaft und jeder kritische Sinn haben sich im Verlauf dieser Bewegung aufgelöst, in der die Kräfte, die durch ihre Trennung wachsen konnten, noch nicht wieder zusammengefunden haben.
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Mit der generalisierten Trennung des Arbeiters und seines Produkts geht jeder einheitliche Blickpunkt auf die getane Arbeit, jede persönliche direkte Kommunikation zwischen den Produzenten verloren. Mit dem Fortschritt der Akkumulation getrennter Produkte und der Konzentration des produktiven Prozesses werden Einheit und Kommunikation zum exklusiven Attribut der Führung des Systems. Der Erfolg des Wirtschaftssystems der Trennung ist die Proletarisierung der Welt.
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Durch den Erfolg selbst der getrennten Produktion als Produktion des Getrennten verschiebt sich die grundlegende Erfahrung, die in primitiven Gesellschaften mit einer vorrangigen Arbeit verbunden war, am Pol der Entwicklung des Systems zur Nicht-Arbeit, zur Inaktivität. Doch diese Inaktivität ist keineswegs frei von produzierender Aktivität: sie hängt von ihr ab, sie ist unruhige und bewundernde Unterwerfung unter die Erfordernisse und Ergebnisse der Produktion; sie ist selbst ein Produkt ihrer Rationalität. Außerhalb der Aktivität kann es keine Freiheit geben, im Rahmen des Spektakels wird jedoch jede Aktivität verneint, genau wie die wirkliche Aktivität vollständig für die globale Schaffung dieses Resultats aufgefangen worden ist. Daher ist die gegenwärtige ‘Befreiung von der Arbeit’, die Ausdehnung der arbeitsfreien Zeit, keineswegs Befreiung in der Arbeit oder Befreiung einer Welt, die von dieser Arbeit geformt wurde. Nichts von der in der Arbeit gestohlenen Aktivität kann sich in der Unterwerfung unter ihr Ergebnis wiederfinden.
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Das ökonomische System, das sich auf die Isolierung gründet, ist eine im Kreis laufende Produktion der Isolierung. Die Isolierung begründet die Technik und der technische Prozess isoliert seinerseits. Alle vom spektakulären System ausgewählten Güter - vom Auto bis zum Fernsehapparat - sind auch seine Waffen, um ständig die Bedingungen der Isolierung der ‘einsamen Massen’ zu verstärken. Das Spektakel findet immer konkreter seine eigenen Voraussetzungen wieder.
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Der Ursprung des Spektakels liegt in dem Verlust der Einheit der Welt, und die gigantische Explosion des modernen Spektakels drückt die Totalität dieses Verlustes aus: die Abstrahierung jeder besonderen Arbeit und die generelle Abstrahierung der Gesamtproduktion werden vollendet von dem Spektakel übertragen, dessen konkrete Darstellungsweise gerade die Abstrahierung ist. Im Spektakel stellt sich ein Teil der Welt vor der Welt dar, über die er erhaben ist. Das Spektakel ist nur der allgemeine Sprachgebrauch dieser Trennung. Was die Zuschauer verbindet, ist nur die in eine Richtung verlaufende Beziehung gerade zu dem Zentrum, das ihre Isolierung aufrechterhält. Das Spektakel vereint was getrennt ist, aber nur als getrennt.
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Die Entfremdung des Zuschauers zugunsten des angeschauten Objekts (das das Resultat seiner eigenen unbewussten Aktivität ist) drückt sich folgendermaßen aus: je mehr er zuschaut, um so weniger lebt er; je mehr er akzeptiert, sich in den herrschenden Bildern des Bedarfs wiederzuerkennen, um so weniger begreift er sein eigenes Dasein und seinen eigenen Wunsch. Die Äußerlichkeit des Spektakels für den tätigen Menschen erscheint darin, dass seine eigenen Gesten nicht mehr ihm gehören, sondern einem anderen, der sie ihm gegenüber repräsentiert. Der Zuschauer fühlt sich daher nirgends bei sich zuhause, denn das Spektakel ist überall.
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Der Arbeiter produziert sich nicht selbst, sondern eine unabhängige Macht. Der Erfolg dieser Produktion, ihr Überfluss, kehrt zum Produzenten als Überfluss der Enteignung zurück. Mit der Akkumulation seiner entfremdeten Produkte werden ihm jede Zeit und jeder Raum seiner Welt fremd. Das Spektakel ist die Landkarte dieser neuen Welt, eine Landkarte, die genau ihr Territorium bedeckt. Die Kräfte selbst, die sich von uns losgerissen haben, zeigen sich uns in ihrer ganzen Macht.
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Das Spektakel in der Gesellschaft entspricht der konkreten Herstellung der Entfremdung. Die ökonomische Expansion besteht hauptsächlich in der Expansion dieser präzisen industriellen Produktion. Was mit der sich für sich selbst bewegenden Wirtschaft wächst, kann nur die Entfremdung sein, die sich gerade in ihrem ursprünglichen Kern befand.
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Der Mensch, der von seinem Produkt getrennt ist, produziert selbst immer machtvoller alle Details seiner Welt und findet sich auf diese Weise immer stärker von seiner Welt getrennt. Je mehr sein Leben jetzt sein Produkt ist, um so mehr ist er von seinem Leben getrennt.
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Das Spektakel ist das Kapital von einem solchen Akkumulationsgrad, dass es Bild wird.