Über einige theoretische Fragen ohne Fragestellung und Problematik

Man muss verhindern, dass das spekulative Denken das behandelt, was die radikale Theorie behandeln kann. Je weiter die situationistische Analyse der Wirklichkeit die praktische Verwirklichung unseres Projektes einleitet, desto bedeutungsvoller wird eine solche Forderung.

Das Wissen kann von seinem Gebrauch nicht getrennt werden. Die Agitation, die mit dem Auftauchen unserer offensichtlichen Theorien in verschiedenem Grad in allen Sektoren der alten Welt beginnt, wird dafür sorgen, dass unser richtiger Gebrauch von Ideen und Dingen vervollkommnet und verbessert wird: deswegen sind wir in der Gesellschaft des voraussehbaren Überflusses die einzigen, die keine Angst vor dem Überfluss haben.

Die Gebrauchsanweisung ist niemals problematisch. Die Spezialisten der Fragestellung - von ‘Socialisme ou Barbarie’ bis zu ‘Planète’ - kümmern sich nur darum zu verheimlichen, wem ihre Ideologie der Konfusion eigentlich nützt. Die Situationisten arbeiten mit umgekehrter Perspektive. Sie stellen nur Fragen, die der Wille der meisten Menschen zur Subversion beantworten kann. Es kommt darauf an, diesem Willen ein Maximum an Wirksamkeit zu verleihen.

Die ins Auge zu fassenden und weiter unten in einer zusammengefassten und beispielhaft aufgestellten Liste aufgezählten Punkte werden dadurch interessant, dass sie den revolutionären Wert dessen, der sie behandeln wird, beleuchten können und folglich die Bedeutung, die ihnen in den heutigen Kämpfen beizumessen ist.

Kritik der politischen Ökonomie - Kritik der Geisteswissenschaften - Kritik der Psychoanalyse (besonders Freud, Reich, Marcuse) - Dialektik der Auflösung und der Aufhebung in der Verwirklichung der Kunst und der Philosophie - Die Semiotik, ein Beitrag zum Studium eines ideologischen Systems - Die Natur und die Ideologien der Natur - Die Rolle des Spiels in der Geschichte - Geschichte der Theorien und Theorien der Geschichte - Nietzsche und das Ende der Philosophie - Kierkegaard und das Ende der Theologie - Marx und Sade - Die Strukturalisten.

Die romantische Krise - Die Preziösität - Der Barock - Die Kunstsprachen - Die Kunst und die alltägliche Kreativität - Kritik des Dadaismus - Kritik des Surrealismus - Perspektive der Malerei und Gesellschaft - Die selbstparodistische Kunst - Mallarmé, Joyce und Malewitch - Lautréamont - Die primitiven Künste - Über die Poesie.

Die mexikanische Revolution (Villa und Zapata) - Die spanische Revolution - Asturien 1934 - Der Wiener Aufstand - Der Bauernkrieg (1525) - Die Spartakus-Revolution - Die kongolesische Revolution - Die Bauernaufstände - Die unbekannten Revolutionen - Die englische Revolution - Die kommunalistischen Bewegungen - Die Wütenden - Die Fronde - Das revolutionäre Lied (Forschung und Anthologie) - Kronstadt - Bolschewismus und Trotzkismus - Die Kirche und die Ketzereien - Die Sozialismen - Sozialismus und Unterentwicklung - Die Kybernetiker und die Macht - Der Staat - Die Herkunft des Islam - Thesen über die Anarchie - Thesen zur Endlösung des christlichen Problems - Die Welt der Spezialisten - Über die Demokratie - Die Internationalen - Über den Aufstand - Probleme und Theorie der Selbstverwaltung - Parteien und Gewerkschaften - Über die Organisation der Kritik des bürgerlichen Strafrechts - Die nicht-industrialisierten Gesellschaften - Thesen über die Utopie - Lobrede auf Charles Fourier - Die Arbeiterräte - Der Faschismus und das magische Denken.

Über die Wiederholungen im alltäglichen Leben - Träume und automatisches Schreiben - Lehrbuch der Leidenschaften - Die Augenblicke und die Konstruktion von Situationen - Der Urbanismus und der allgemeine Wohnungsbau - Handbuch der subversiven Zweckentfremdung - Individuelles und kollektives Abenteuer - Intersubjektivität und Kohärenz in revolutionären Gruppen - Spiel und alltägliches Leben - Die individuellen Träumereien - Über die Freiheit zu lieben - Vorarbeit zur Konstruktion eines Stützpunktes - Der Wahnsinn und die pathologischen Zustände.

Raoul VANEIGEM